Full text: Fünfter Band (5)

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Vierzehntes. Buch. 
Heusinger, Blainville und E. H. Weber weiter geführt; 
indeß finden sich noch viele dunkle Stellen in Betreff der Gewebe 
bei den verschiedenen Thierclassen. Am weitesten ist aber die 
Kenntniß der Mischung der Gewebe und Flüssigkeiten zurückgeblie 
ben; denn wenn auch die Analyse der thierischen Substanzen seit 
Fourcroy vielseitiger und sorgfältiger, und seit Berzelius ein 
facher und minder gewaltsam geworden ist, so haben doch die Chemiker 
sie mehr als Nebensache behandelt, da die Untersuchung der unorga 
nischen und vegetabilischen Substanzen sie zu sehr beschäftigte; noch 
hat kein Chemiker sämmtliche Substanzen des menschlichen Kör 
pers nach einer passenden und gleichförmigen Methode vergleichend 
untersucht und durch vervielfältigte Untersuchung die verschiedenen 
Modificationen, unter welchen jede Substanz vorkommt, erforscht. 
Die Zoochemie besteht bei allem Reichthume an trefflichem Mate 
rial immer noch aus Bruchstücken, und erst von einer künftigen 
durchgreifenden Bearbeitung nach einer einfachen Methode dürfen 
wir erwarten, daß sie zu einem Ganzen sich gestalten wird. 
c) Die Gründlichkeit der neuern Untersuchungen artet oft in ein 
mikrologisches Zersplittern der Wissenschaft aus, indem sie das, 
was an dem einen Puncte nicht eben so wie am andern ist, als 
etwas ganz Eigenartiges annimmt und so die Gewebe und Stoffe 
vervielfältigt, ohne sie unter allgemeine Gesichtspuncte zu bringen 
und dadurch Einsicht in das Wesen solcher Mannichfaltigkeit zu 
erstreben. Nichts im Organismus ist einzig in seiner Art und 
ohne seines Gleichen; keines ist aber auch überall dasselbe. Dieselbe 
Haut hat ein verschiedenes Gewebe an Schädel und Gesicht, Rücken 
und Bauch, Hohlhand und Fußsohle, Eichel und Hodensack; und 
der Geschmack erkennt eine Verschiedenheit der Mischungsverhält 
nisse in den Muskeln der Zunge, Brust, Lenden und Schenkel 
desselben Thieres, so wie in dem gleichen Muskel verschiedener 
Thiere. Die Einzelnheiten aufzusuchen und scharf zu unterscheiden, 
ist das Element der Wissenschaft; der Fortgang derselben aber be 
ruht darauf, daß das Gemeinsame des Verschiedenen in bestimm 
ten Begriffen aufgefaßt, und hierauf die specielle Verschiedenheit 
vergleichungsweise erforscht wird. d) Nach dem gegenwärtigen 
Standpuncte unserer Kenntnisse versuche ich nun, ein natürliches
	        
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