Full text: Fünfter Band (5)

Einleitung. 
§. 776. Um einen Leitfaden im Labytinthe der Erschei 
nungen des pflanzlichen Lebens zu gewinnen, sahen wir uns nach 
einem Mittelpuncte desselben um (§. 659, b). Allgemeine Be 
trachtungen ließen ihn uns im Lebenssafte, der bei den höhern 
Organismen als Blut erscheint, finden (§. 660 fgg.), und die 
übersicht der Eigenschaften dieses Saftes befestigte diese Ansicht 
(§. 774), welche im Verlaufe unserer Untersuchungen uns leiten, 
zugleich aber auch ihre Bestätigung finden wird. So ist uns denn 
das pflanzliche Leben eine Blutwandelung, d. h. ein Kreis von 
Erscheinungen, welche unmittelbar oder mittelbar aus dem Blute 
hervorgehen und hinwiederum auf dasselbe sich beziehen. 
Das 
pflanzliche Leben aber, oder der Inbegriff der bewußtlosen und un 
willkührlichen Veränderungen, welche an den organischen Kör 
pern hervortreten, schließt materielle und dynamische Erscheinun 
gen in sich. 
§. 777. Die materielle Seite des pflanzlichen Lebens äußert 
sich als Plastik oder in Bildungen, d. h. in Thätigkeiten, 
welche bestimmte materielle Producte liefern. Ist nun das Blut 
der Mittelpunct der Bildungen, so werden diese theils solche seyn, 
welche aus demselben hervorgehen, auf seine Kosten erfolgen und 
auf einer Zersetzung desselben beruhen, theils solche, die in das 
Blut eingehen, den Verlust seiner Masse und seiner Bestandtheile 
ersetzen und es von Neuem schaffen. Diese beiden Richtungen der 
Plastik finden ihre Bedeutung darin, daß das Blut zur übrigen
	        
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