Full text: Proff, Karl: Neue Beytraege zur Befoerderung und Verbesserung der Land- und Forst-Kultur

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dem Getraidebau weniger Naum entzogen wird, wo 
rauf in unsern Landen bey dem Unverhältniß der 
Produktion zur Bevölkerung Rücksicht genommen wer 
den muß. Bey der gemischten Lage und der Zerstük 
kelung der Grundstücke sind eigene Verkoppelungen, 
in denen man das Vieh welden laßen wollte, nicht 
wohl ausführbar; hingegen steht nichts im Wege, 
um auf den Grundstücken Klee, Rüben, Runkelrü 
ben, Möhren zu ziehen und im Stalle zu verfüttern. 
Einseitige Feld= und Wiesenhut ist in unsern Gegen 
den schon selten; jeder kann daher wegen der Sicher 
heit seiner Futterkräuter vor der Viehhut leicht ausser 
Sorge gestellet werden. Bey unsern bessern Landwir 
then besteht ohnehin meistens Stallfütterung, wenn 
sie schon im Herbste oft ihre Wiesen zur Ersparung 
der Unkosten des zweyten Schnittes vom Vieh ab 
weiden laßen. 
Eigentliche Viehhut ist nur bey ärmern Leuten, 
die ihr Vieh von der Gnade Gottes nähren, und in 
jenen Distrikten Sitte, wo Gemeinheiten sind, und 
die Weide in den Waldungen hergebracht ist. Jn 
diesen Gegenden ist die Agrikultur meistens am weite 
sten zurück, und steht auf der untersten Stufe; da 
unterscheidet sich das Vieh durch eine elende krüppel 
hafte Race, die die Merkmale des Hungers an der 
Stirne trägt. Bey der Auseinandersetzung der Ge 
meinheiten werden die Abfindungen nicht sehr groß
	        
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