Full text: Otto, Johann Friedrich Wilhelm: System einer allgemeinen Hydrographie des Erdbodens

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Bewegung des Flußwassers 
durch überall, auch in die entferntesten Gegenden, hinzulei 
ten, theils den Ueberfluß desselben abzuführen, wenn er 
nachtheilig zu werden anfängt. Diese mit Schleusen verse 
hene Kanäle werden nur erst dann geöfnet, wenn das Was 
ser eine gewisse Höhe erreicht hat, und dann nicht alle auf 
einmal, sondern nach und nach, in einer gewissen Ordnung. 
Da, ihrer ungeachtet, in den hohen Gegenden Egyptens, 
noch vieles Land übrig bleibt, welches an den Ergießungen 
nicht Theil nehmen kann; so sucht man diesem durch Pum 
pen abzuhelfen, mittelst deren ihnen das Wasser zuge 
führt wird. 
So bald das Wasser anfängt in dem Nil zu steigen, 
nimmt es eine röthlich-grüne Farbe an, und diese behält es 
dreißig bis vierzig Tage hindurch. Es ist alsdann ungesund 
und besitzt eine stark abführende Kraft; in der Folge wird 
es ganz roth, und immer trüber, bis sich die Gewalt des 
Stroms im December und Jahuar vermindert. Wenn der 
Fluß sich wieder in sein Bette zurück zieht, wird sein Was 
ser gelblich ). 
Der Zaire und Senegal haben ebenfalls veriodische Er 
gießungen, welche das ganze flache Land von Nigritien mit 
Wasser bedecken. Sie sollen mit dem Nil dieselbe Ueber 
schwemmungszeit halten, ja jener sogar, nach einigen Be 
richten, durch einen unterirdischen Kanal mit dem Nil zu 
sammen hängen. Daß diese Ströme so wie mehrere andere 
in Afrika periodische Ergießungen haben können, kann man 
wegen der festgesetzten Regenzeit nicht läugnen; daß ste aber 
darin mit dem Nil so ganz genau übereinkommen, ist noch 
nicht erwiesen. 
Der Pegu wied, wegen seiner regelmäßig einteétenden 
Ueberschwemmungen, mit dem Namen des Indischen Nils 
*) Th. Shaw's Reisen durch verschiedene Theile der Baxbarei und Levan 
te. Rich. Pokoke's Beschreibung des Morgentandes. Perry View 
ef the Levant.
	        
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